Stand or Die

„We must stand or die.“ Diesen Satz sprach General Walton Walker, nachdem die nordkoreanischen Truppen nach kurzer Zeit einen Großteil der koreanischen Landmasse eroberten. Eine Hoffnung auf Rückeroberung galt nur bei der Verteidigung der Grenzlinie rund um Busan und so kämpften die Südkoreaner leidenschaftlich neben den US-Amerikanern um ihre Heimat. Nach der siegreichen Vertreibung der kommunistischen Truppen sah sich China in Zugzwang und unterstütze seinen ideologischen Nachbarn. Nach einem langanhaltenden Stellungskrieg beendete am 27. Juli 1953 und damit 3 Jahre nach Kriegsausbruch, ein Waffenstillstandsabkommen zwischen den USA und der Sowjetunion den Krieg.

Wie bereits berichtet, bot Waegwan mit dem Nakdong-Fluss eine wichtige strategische Rolle, sodass der Koreakrieg mit dem Chilgok Patriots & Peace Memorial ein eindrückliches Denkmal gesetzt wurde. Das freizugängliche Museum ist aufgrund seines 55 Meter hohen Fahnenmastes schon von weitem zu erkennen.

Die Kampfhandlungen werden sehr bildlich erläutert und zeigen neben den Soldaten auch die Auswirkungen auf die zivile Bevölkerung.


Zu Beginn waffentechnisch noch hoffnungslos unterlegen, konnten die Südkoreaner durch amerikanische Unterstützung schließlich auch Panzer in den Kampf führen.





Ob für die Kinder nun ein Spiel installieren werden musste, bei welchem auf Panzer und Flugzeuge geschossen wird?

Ganz offensichtlich wird der Koreakrieg heroisiert. Und wer will es ihnen verdenken? Nordkorea gilt als eines der tyrannischsten Regime, die Einwohner des Südens werden täglich erinnert, wofür dieser Kampf bestritten wurde. So endet die Ausstellung mit der Aussage: Die edlen Opfer derer, die ihr Leben für die Freiheit und den Frieden der Republik Korea gegeben haben, werden für immer als ein heller Lichtstrahl in unseren Herzen in Erinnerung bleiben.


Und den Toten wird auch am koreanischen Erntedankfest gedacht. Da die drei Feiertage nach dem Mondkalender berechnet werden, kann das Datum wechseln, dieses Jahr fiel das Fest auf den 16. bis 18. Nun musste ich die Tage nicht arbeiten (und konnte umso länger trainieren), es gab allerlei traditionelles Essen (so das köstliche Gericht „La galbi“ – gegrillte Rinderrippen) und der letzte Tag wurde mit einem erstaunlich guten Tequila begossen. Doch abseits dieser Genüsse wird mir der Besuch des Friedhofs lange in Erinnerung bleiben. Einer alten Tradition folgend, fuhren wir zu den Gräbern der verstorbenen Brüder. Dort wurde gesungen und den Toten Respekt gezollt, indem wir zweimal auf die Knie fielen und uns mit dem Kopf den Boden berührend verbeugten. Danach wurden die Erdhügel mit Weihwasser benetzt und die vorbereiteten Kleinigkeiten verspeist.


Dafür bin ich hier! Für genau solche Erlebnisse hat sich die Klosterzeit gelohnt. Meine Mutter machte nach ihrem Schulabschluss ebenfalls eine längere Auslandserfahrung. Immer wieder kommen mir ihre Worte in den Sinn: im Alter wirst du davon zehren. Wenn ich in 20 Jahren einen ganz besonders unangenehmen Bürotag habe, werde ich genau an solche Momente zurückdenken.

Und noch ein Ausflugsziel wurde diese Woche angesteuert. Zusammen mit den jungen Mönchen und dem Novizenmeister besuchten wir einen buddhistischen Frauentempel. Mitten im Waldgebiet mussten wir die vier Könige passieren, um Eintritt zu erhalten. Die großen Häuser im traditionellen koreanischen Stil beherbergen neben den Wohn- und Arbeitsstätten auch Gebetsräume.






Eine buddhistische Swastika, lieber Verfassungsschutz!

Ein paar der Frauen bekamen wir auch zu sehen. In grauen Kutten und wie ihre männlichen Konterparts mit rasiertem Kopf, bilden dies sich nicht nur, sondern trainieren auch Tai-Chi, wobei der Kampfaspekt eine untergeordnete Rolle spielt.

Und den Damen zum Vorbild wurden auch mir die Haare abrasiert. Ein Mönch bot mir an, meine Haare zu schneiden und führte mich überraschenderweise in einen richtigen Haarsalon innerhalb des Klosters. Einfachheitshalber sollte er mir die Haare ganz abrasieren. Doch nachdem mir der Novizenmeister erklärte, dass die buddhistischen Nonnen gegen 3:30 Uhr aufstehen, bleibe ich lieber bei den Benediktinern…

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