Abt Urban und sein Chauffeur

Nach meiner Geburtstagswoche war diese wieder etwas ruhiger. Der vorherige Klosterzeitler Pascal hat mir das 6-Minuten Tagebuch ans Herz gelegt und die Einleitung betonte wie wichtig Dankbarkeit und die Freude über kleine Dinge ist (mehr dazu in einem zukünftigen Beitrag). Daher habe ich mich über den Anblick der ersten Frühlingsblumen gefreut. Damit auch ihr an dem Genuss teilnehmen könnt:

Am Donnerstagabend erhielt ich einen Anruf. Ob ich einen Chauffeur-Dienst für den Abt übernehmen könnte. Aber sicher war meine Antwort. Erst nach meiner Zusage wurde dann die Abfahrtszeit genannt – 5 Uhr morgens… Auch Mönche können listig sein und so bin ich mit dem Abt im Morgendunkel nach Entlebuch gefahren, zum Wallfahrtsort Heiligkreuz. Trotz der ländlichen Abgelegenheit füllten die Besucher die Kirche um den beiden äbtlichen Gottesdiensten beizuwohnen. Statt der ersten Predigt wanderte ich ein wenig durch die Natur, um von einem Regenschauer wieder ins Auto getrieben zu werden. Nach meiner Teilnahme an der zweiten Messe ging es zum gemeinsamen Mittagessen. Gerne hätte ich dort mehr an der Unterhaltung teilgenommen, allerdings gab es ein Problem: die Sprache. Ab und zu war eine Art Deutsch zu erkennen, aber viel habe ich nicht verstanden. Abt Urban musste daher regelmäßig mit einer Übersetzung aushelfen. Um einen Beweis zu geben, dies sind die ersten Worte des gemeinsam gesungenen Heiligkreuz-Liedes: „Äs luegt äs Chilchli wit is Land“. Verstehe einer die Schweizer…

Ansonsten neigt sich die Fastenzeit nun langsam dem Ende zu, daher sind die Kreuze in der Kirche gerade verdeckt. Dadurch soll die Trauer verdeutlicht werden und auf Karfreitag eingestimmt werden. Ich bin schon gespannt auf das Osterfest und die Klosterkirche wieder einmal gefüllt zu erleben.

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