Es weihnachtet sehr.
Werter Leser, ich fürchte dieser Blockeintrag wird ein wenig
kürzer als sonst und erscheint auch noch verspätet, denn ich war ziemlich
beschäftigt.
Es ist Weihnachten!
Kommt in einem Kloster denn überhaupt Weihnachtsstimmung
auf? Wenn sämtlicher Tagesablauf rund um Christi Anbetung stattfindet, ist
Weihnachten dann überhaupt etwas Besonderes? Und legen Mönche überhaupt Wert
auf dekorativen Tand wie einen Weihnachtsbaum oder ist dies allzu weltlich?
Die Frage der Dekoration kann ich gleich beantworten: diese wird wie mönchsüblich sehr ernst genommen. Unter der erfahrenen Führung von Bruder Klemens durften Pascal, Kandidat Jaden und ich diverse Räume schmücken, darunter auch das Refektorium. Den geschmückten Baum mit Puppen-bemannter Krippte könnt ihr hier bewundern:
Am 24. Dezember um 23 Uhr fand eine prunkvolle Mitternachtsmesse statt und dies in vollem Haus. Bei dieser Gelegenheit durfte ich auch ministrieren und die Mitra tragen. Nicht nur diese klosterunübliche Uhrzeit verlangt den Mönchen viel ab. Das Schmücken der Kirche, die Vorbereitung der Gottesdienste, das Schreiben der Weihnachtskarten, die Betreuung der Besucher summiert sich zu erschöpfender Arbeit. Die Weihnachtszeit ist also auch hier stressbehaftet und erst nach dem eigentlichen Fest kann die besinnliche Zeit genossen werden.
Daher wird gemeinsam auch erst am 27.12. in der Gemeinschaft
gefeiert, da einige Mönche in den Tagen zuvor noch in anderen Gemeinden
aushelfen müssen und nicht vor Ort sind. Das Abendessen wurde mit einem Orgelspiel
eingeleitet und während dem Essen haben die Mönche ein Märchen zu dem
Türkenleuten zum Besten gegeben.
Nach dem genüsslichen Glühweintrinken wurden die Hauptlichter
gelöscht und der Saal nur noch durch die Dekoration beleuchtet. In Dunkelheit gehüllt
sangen wir gemeinsam „Stille Nacht, Heilige Nacht“ – ein rührender Moment!
Damit endeten die Weihnachtsfeierlichkeiten in diesem speziellen
Ambiente. Auch wenn die Tage für die Mönchsgemeinschaft strapaziös sind, wurde
uns Gästen ein wahrlich besonders Fest gewährt.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen